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Informationen und Denkanstöße

Impulse.

Wir legen selbst fest, wie wir die Dinge betrachten.

Ein neuer Blick dank Perspektivenwechsel

Es kommt immer wieder vor - und in diesen Zeiten besonders - dass wir das Gefühl haben, in einer Sackgasse festzustecken. Vorurteile, die wir nicht revidieren (können), Meinungen, die sich zu Glaubenssätzen verfestigt haben oder starre Ansichten darüber, wie das Leben so funktioniert, sind absolute Wahrheiten in unseren eigenen Alltag.

Und dauernd begegnen uns "Beweise" unserer Theorie von der Welt und wie sie tickt, z.B. dass Vereinbarungen immer "gerissen" wird oder dass Mitglieder unseres Teams so wenig über Projektmanagement wissen.

Aber was können wir tun, wenn unsere Sicht der Dinge sich als selbst gebaute Sackgasse erweist? Wenn z.B. unsere üblichen Maßnahmen zur Risikominimierung in einem Projekt immer weniger Wirkung erzielen? Oder wenn die Schnelligkeit des Geschäftsmodells unsere Kunden mit seinen Anforderungen die Geschwindigkeit unserer Entwicklungsteams überschreitet? Dann lohnt es sich, schnell Handlungsalternativen zu entwickeln, um die Sackgasse zu verlassen.

Die Falsifikation macht sehend

Eine Möglichkeit, Alternativen für sich zu entdecken, ist die Idee der Falsifikation. Sie wurde von Karl Popper, dem berühmten österreichisch-englischen Wissenschaftstheoretiker und Philosophen, entwickelt. Er argumentierte, dass Wissenschaftler, die eine Theorie erarbeitet oder eine These aufgestellt haben, Gefahr laufen, blind für Belege zu werden, die die eigene Aussage widerlegen können.

Bei der Suche nach Belegen für die eigene Theorie (Verifikation) bemüht der Wissenschaftler sich automatisch, alle Beobachtungen so zu interpretieren, dass sie zur eigenen Theorie passen. Die eigenen Annahmen werden zur alleinigen Wirklichkeit und bekommen absoluten Charakter. Diese Verhalten ist sehr menschlich. Wir stärken uns damit unbewusst und bauen uns eine schlüssige und damit komfortable Welt, deren Prinzipien uns beruhigen und eben nicht aufregen.

Fair und vor allem risikominimierend ist es nach Popper daher, auch Belege für die Gegenhypothese zu suchen. Diesen Vorgang nennt er Falsifikation. Erst wenn man keine Belege für die Gegenhypothese findet, ist die Ausgangshypothese haltbar, so Popper. Häufig ist es so, dass eine Hypothese nur einen Teil der Wahrheit abbildet und die Gegenhypothese und ihre Belege neue Aspekte beinhalten, die uns bei Schwierigkeiten schnell weiterbringen.

Wenden wir die Falsifikation einmal auf einen Aspekt an, den wir für absolut gesetzt in unserem Leben halten und stellen wir dafür auch die Gegenhypothese auf. Sammeln Sie für Ihre Hypothese und die Gegenhypothese einfach einmal Beweise und Belege. Gehen wir ehrlich mit uns um, finden wir in den meisten Fällen auch Belege für die Gegenhypothese.

Damit können wir einen Perspektivenwechsel einleiten. Es könnte ja doch sein, dass das Leben genau anders herum ist, als wir es uns immer vorgestellt haben, und wir diese Hinweise darauf vor lauter "Scheuklappenblick" nicht (mehr) erkennen. Der Blick auf die Belege der Gegenhypothese eröffnet die Möglichkeit, anders zu agieren, eine andere Sicht der Dinge für möglich zu halten.

Bringen wir den Mut zum Perspektivenwechsel auf, erkennen wir, dass eine Situation häufig unterschiedlich interpretiert werden kann. Durch das Auffinden von Alternativen ("Es könnte auch so, bzw. anders sein") erhöhen wir unsere Handlungsoptionen. Wir entdecken Abzweigungen, an denen wir aktiv werden und Entscheidungen fällen können, anstatt unseren eingefahrenen Weg zu verfolgen, der auch einmal gerne in einer Sackgasse landet.

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